Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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RE: Dem Andreas sein infizierter Whisky
Von: der wo am 06.02.2018 16:05:36 | Region: da wer
Ich würde es einfach ausgären lassen. Also entweder bis kein Blubb mehr aus dem Gärspund kommt oder die Oechslespindel konstant bleibt. Und dann halt eventuell noch länger für die Bakterien. Da hilft dann, wenn der pH nicht zu niedrig ist, du also vor der Gärung Calciumcarbonat dazugegeben hast. Und wenn du geimpft hast. Also zB mit der Hefe noch eine hand voll Malz reingestreut hast. Die riesigen Gärtanks mit wahrscheinlich sehr hohen Temperaturen, der Sauerstoffkontakt durch die offene Gärung. Ich würde das lieber nicht vergleichen. Am Ende der Gärung wären 26°C auf jeden Fall sinnvoll. Anfangs, ich weiß nicht genau, ob es besser ist. Hängt auch von der Hefe ab, ob sie es warm mag oder nicht. Backhefe hat nichts gegen warme Temperaturen.
Mit zwei Hefen gleichzeitig hab ich keine Erfahrung. Wird nur von wenigen Brennereien gemacht.

Backset nennt man halt die Schlempe nach dem Raubrand. Ob man mit dem Backset vom Feinbrand auch was anfangen kann, weiß ich nicht. Ich denke, da ist "weniger" drin. Und da man richtigen Backset ja eh mehr als genug bekommt, verwende ich ihn nicht.

1:5 wäre so 6% Alkohol. Du holst also die Hälfte des Alkohols aus dem zugegebenen Zucker. Zurückhaltung ist das nicht gerade. Warum nicht mit 10% zufrieden sein und alles aus dem Malz holen? 1:3.5 musst du dafür maischen: 8kg Malz + 18l 60°C, 3h, läutern, 2.Aufguss mit so viel Wasser (möglichst heiß), daß du dann insg 28l Maische hast.
Ich finde es immer unnötig, bei so etwas billigem wie Getreide bzw Malz auf Zucker zurückzugreifen. Klar, wenn man zB Schlehen mühsam sammelt oder für 5?/kg kauft und die haben dann nur 10% Zucker, dann verstehe ich das schon. Aber bei Malz, wo man ab 1.60? das Kilo dabei ist und der 70% Stärke/Zucker hat, verstehe ich das nicht.
Ich würde dann als Sparfuchs das ausgelaugte Malz mit Wasser und Zucker auf 28l 10% auffüllen, ohne Abläutern vergären und daraus einen zweiten Whisky oder einen Vodka brennen.

Das Backset-Zitat ist halt schon deswegen falsch, da es bei Bourbon heutzutage nur einen Brand gibt. Hab ich hier mal darüber geschrieben:
http://schnapsbrennen.at/diskussion/20151121120512-01-26.html#20151121120512-01-26
Also fällt auch nur einmal Backset an. Und das ist der Backset mit all den Feststoffen vom Getreide und der Hefe. Da das bei Bourbon eher ein Brei ist, wird er etwas gefiltert:
https://www.youtube.com/watch?v=0lNJHwx3KpU

Bowmore ist mir meist zu süss. Bei meinem ersten Bowmore 12 dachte ich zuerst "der Lagavulin für Arme". Weil er halt schon ähnlich ist, aber unedler und schön süss für den einfachen Geschmack. Falls du ein paar Bowmores kennst, ich finde, sie sind gute Beispiele für die Reinigung durch Sherry. So ist sowohl der 15er "darkest" als auch der 9er sherry viel sauberer als der normale 12er aus vor allem Bourbonfässern.
Lagavulin bewundere ich immer, daß die ohne viel Süsse, diese Intensität hinbekommen. Alte, oft gebrauchte Fässer, aber halt 16 Jahre... Die Süsse ist draußen, Würze noch vorhanden. Ähnlich bei Caol Ila. Die gebrauchten Fässer von Laphroaig gehen nämlich quasi gratis an Caol Ila nebenan, da beide Brennereien (und viele andere auch) dem gleichen Konzern gehören. Aber Caol Ila ist denke ich vom Rohwhisky her uninteressanter. Ist aber Geschmacksfrage.
Ardbeg möchte halt, weil es modern ist, den Whisky ungefärbt lassen. Aber natürlich trotzdem viel verkaufen. Dafür braucht es eine halbwegs dunkle Farbe, die dunkle Flasche alleine reicht nicht... Das bedeutet, sie müssen viel frische Fässer nehmen, was zu dem recht sauberen Brand dann aber nicht passt, ihn übersüsst. Dann lieber nachfärben wie Lagavulin, meiner Meinung nach.
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