Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Eigenbau Destille - Anfängerfage

Schinderhannes am 04.10.2023 17:15:30 | Region: außerhalb Österreich

Hallo liebes Forum,


ich war bereits seit längerer Zeit am Thema Schnapsbrennen interessiert. Nun, nachdem ich das Buch von Malle und Schmickl gelesen habe, habe ich mich endlich getraut zur Tat zu schreiten.

Da ich gerne experimentiere und eigene Erfahrungen sammele, war direkt eine selbstgebaute Destille geplant. Also ein wenig recherchiert, auch hier im Forum, und dann mit dem Bau angefangen.


Das bisherige Ergebnis seht ihr auf den Fotos: Ein 10 l Edelstahl-Kochtopf, kein Druckkochtopf als Kessel. Darauf, noch nicht verlötet, eine 54er Kupferkappe mit Reduzierstück auf ein 28er T-Stück. Von diesem zweigt ein 22er Geistrohr mit 28er Liebigkühler nach unten ab. Der Liebigkühler wird mittels Camping-Tauchpumpe aus einem kleinen Eimer mit kühlem Wasser durchspült.


So weit so gut. Am „Hauptproblem“ verzweifele ich allerdings noch. Der Topfdeckel muss, am besten mit Teflon abgedichtet, fest verschlossen werden. Nicht einfach, da er stark gewölbt ist und man von oben schlecht Druck aufbauen kann. Daher habe ich einen Deckel mit flachem Rand bestellt. Dieser hat jedoch eine „kantige“ Auflagefläche, passt nicht in die originale „Kurve“ des Topfrandes und wackelt eher, selbst mit Teflonband umwickelt.


Hat jemand eine Idee, dieses Problem sinnvoll anzugehen? Punktschweißen oder es machen lassen kommt bei mir nicht infrage. Halterungen an den gewölbten Deckel weichlöten wird vermutlich direkt abreißen. Und eine dicke Dichtung aus „Küchensilikon“ unter dem kantigen Deckel wäre geschmacklich wahrscheinlich eher schlecht.


Für alles Tips und Tricks wäre ich dankbar. Auch für Kritik an meinem bisherigen (Versuchs-) Aufbau.


Grüße, Marco

RE: Eigenbau Destille - Anfängerfage

Netsrac am 15.10.2023 10:58:40 | Region: Norden

Moin Marco.


Ich selber bin auch eher seit kurzer Zeit in dem Thema.

Aber ich habe mir eine Destille gekauft, aus Kupfer mit 3,5 liter Raum.


Ich habae mir deine Bilder angeschaut und finde den Aufbau aus meiner Richtig völlig ok.

Wenn ich es in Deiner Beschreibung richtig verstehe, möchtest Du den Deckel den Topfes auf den Topf selber "drücken" und es fehlt der zündende Gedanke.


Was wäre, wenn Du eien Tampen/dickerses Band/Sisal oder ähnliches als Grundlage verwendest und zusätzlich eine Feder einbaust? Dann hätetst Du eine Art O-Ring, der ab einer bestimmten Länge unter Zug steht. Den "Ring" führsr Du dann unter dem Griff des Topfes auf der einen Seite hoch, über die Deckelmitte an den Anbauten vorbei auf der anderen Seite des Deckels wieder runter und um den anderen Griff. Den Zug müsstest Du dann entsprechend durch die Länge des Tampens justieren.


Kein bohren, schneiden, schweißen, sägen. Günstig wäre es dann wohl auch.

Ich weiß nur nicht, ob der Druck des Deckels auf den Tpof ausreicht.

Das aber hängt dann auch mit dem Profil des Topfes, Deckels und der Dichtung ab.


Wenn dass eine Idee is, dann lass uns gerne wissen, ob das geklappt hat.


Viel Glück und viel Spaß.

Netsrac

RE: Eigenbau Destille - Anfängerfage

Schinderhannes am 17.10.2023 22:20:23 | Region: Deutschland

Hi Netsrac,


danke fürs Begutachten meiner Konstruktion und für die Tipps.


Die Idee mit dem Band hatte ich bisher noch nicht, keine schlechte Sache wenn man mal darüber nachdenkt. Das Einzige was mir noch Sorgen bereitet ist die Hitze. Wäre die Frage ob man ein extra „hitzebeständiges“ Band verwenden müsste oder ob es egal wäre…


Da ich seit meiner Fragestellung ein wenig herum überlegt und recherchiert hatte, bin ich vorerst zu einer ganz anderen Lösung gekommen: Ich habe online einen brandneuen Topf, wieder mit 10l Fassungsvermögen gefunden, der mit 30 Euro recht „günstig“ war. Dieser ist etwas schmaler und höher (also eigentlich gut für eine Destille), hat aber dieses Mal einen flachen Deckel und eine eher „hart“ umgebogene Kante.

Dadurch kann ich die altbekannte „Büroklammer-Methode“ anwenden. Siehe das angehängte Bild - nein, das ist nicht der Sputnik-Satellit, sondern mein künftiger Brennkessel ;)


Den alten Topf verwende ich jetzt zum Kochen und er wird mir beim Einmaischen als Gefäß zum Umschütten sicher nützlich sein.


Danke für deine Idee, werde mir das mal im Hinterkopf behalten, falls ich einen Plan B brauche oder für künftige Konstruktionen.


Gruß, Marco

RE: Eigenbau Destille - Anfängerfage

NetsRac am 24.10.2023 06:58:45 | Region: Norden

Moin Marco.


Schön, dass ich helfen konnte - wenn auch nur mit meinen Ideen.


Schicke Idee mit den Klammern. Kennt man ja aus dem Büro.


Meine Idee mit dem Tampen:

Wenn ich das so recht überlege, könnte es vielleicht egal sein, aus welchen Material der Tampen ist.

Alles mit Plastik würde ich wegen der Temperaturen weglassen.

ABER - jetzt kommt´s - wenn Du sowas wie Sisal nimmst, die Feder einbaust, das antüdelst und das dann erst mal feucht hälst, würde es sich dann durch die langsam erhöhende Temperatur vielleicht zusammenziehen und straffer sitzen.

Aber die Methode der Klammern finde ich auch "innovativ". :-)


Wenn noch was ist, ich bin da (irgendwo im Netz).


LG aus dem hohen Norden.

Carsten