Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

Möchten Sie mit anderen Personen Ihre Erfahrungen bezüglich dem Schnapsbrennen, der Destillation ätherischer Öle und Hydrolate sowie der Essigherstellung austauschen? Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Große Dichtung

Glucks am 03.05.2004 12:13:29 | Region: www
Hallo,

wie dick ist solche, bereits in anderen Treads erwähnte Teichfolie.
Brauche eine große Dichtung mit 31 cm Durchmesser, für den Deckel meines Edelstahlrohres.
Kann ich da auch Teichfolie nehmen ohne mit Problemen rechnen zu müssen.

Danke, Glucks

RE: Große Dichtung

Terras am 03.05.2004 16:44:25 | Region: Italia
Hallo Glucks,

Die Teichfolie muss aus HDPE sein. Meist sind die 2 mm stark. Es gibt aber auch Teichfolien aus anderen Materialien z.B. PVC, da heißt es dann mal wieder "Fingerweg!".

Überzeugt bin ich von HDPE nicht. Bis 140°C sollte es evtl. gehen. Aber eine letzte "Freigabe" kann ich nicht erteilen ;). Vielleicht mal nach "Deponiefolie/HDPE" googlen, und sich ein Muster schicken lassen. Und nach chem.-thermischer Beständigkeit fragen. Auch da gibt es unterschiedliche chemische Formulierungen.

Gruß
Terras

RE: Große Dichtung

Glucks am 04.05.2004 12:30:04 | Region: www
Hallo,

und danke!
Was ist von Hylomar und anderen Motordichtstoffen zu halten, die sind Hitze und Öl/ Benzinresistent.

MfG Glucks

RE: Große Dichtung

Terras am 04.05.2004 15:15:56 | Region: Italia
Hallo Glucks,

beim Hersteller anzufragen ist meist die beste Methode.

Wenn ich mich recht entsinne, ist Hylomar ein Polyurethanwerkstoff (PU). Davon gibt es wieder einmal Tausende von Formulierungen (die übrigens kein Hersteller preisgeben wird), die je nach Zuschlagsstoff unterschiedliche Eigenschaften haben.
Es könnte sein, dass das Zeug gegen Ethanol beständig ist. Zweifel hätte ich bei ätherischen Ölen und ggf. bei Apfelsäure bzw. anderen organischen Säuren. Aber wie gesagt, beim Hersteller anzufragen ist das Beste.

Stutzig macht mich die quasi Einmalanwendung von Hylomar. Auf jeden Fall muss man bei dem Material mit hohen Kosten rechnen (auf Dauer ganz sicher teurer als Teflon (PTFE)). Weiterhin sind Einkomponenten-PU's wasserhärtend und extrem adhäsiv (d.h. die pappen richtig fest auf dem Untergrund und sind eigentlich abdichtende Klebstoffe), was sie wegen der schlechten Entfernbarkeit unpraktikabel für eine temporäre Abdichtung macht. Bei einer Kupferdestille würde ich schätzen, dass die beim Versuch der Ablösung zerstört wird. Das Material scheint mir insgesamt auch darum eher nicht empfehlenswert.

Zu "anderen" Motordichtungen kann ich nichts sagen, außer dass die alle für den Einmalgebrauch bestimmt sind. Eine einmal gebrauchte Zylinderkopfdichtung wird beispielsweise niemals wieder eingebaut, weil sie keinen Rückstelleffekt hat.

Gruß
Terras

RE: Große Dichtung

Glucks am 05.05.2004 01:29:51 | Region: www
Hallo, erst mal muß ich sagen, das ich begeistert bin, von deinem Fachwissen und das du immer so kompetent antwortest.

Du schreibst von Teflon, das wär natürlich was, aber der Rand meines Topfes ist 3 mm, es ist ein Rohr und der Deckel steht über, es ist also nur eine 3 mm Auflagefläche. Wie kann man da eine Mehrwegdichtung aufbauen?

MfG Glucks

RE: Große Dichtung

Terras am 05.05.2004 11:31:00 | Region: Italia
Hallo Glucks,

Kannst Du nicht einen Flansch auf den Topf schweißen (lassen)? Dann hättest Du genug Auflagefläche für eine Flachdichtung bzw. die Möglichkeit mit dem gedrehten Teflonband zu arbeiten. Vielleicht findest Du bei Dir in der Nähe einen Schlosser, der das für Dich macht (Suchbegriff: Edelstahlbau, -geländer etc.). Den Flansch würde ich dann so breit (ca. 25 mm) machen, dass man noch fünf oder sechs Löcher außerhalb des Dichtungsbereiches bohren kann (deckungsgleich dann mit dem Deckel), um den Deckel verschrauben zu können. Entweder mit Muttern oder Gewinde in den Flansch schneiden (M5 sollte reichen).


Gruß
Terras

RE: Große Dichtung

Klemptner am 05.05.2004 15:42:54 | Region: Hinterland
Hallo Glucks

Jetzt verrate ich Dir (und nur Dir;-) wie man eine „L-DICHTUNG“ kostengünstig herstellt.
Du nimmst die Folie (wie hier schon öfters beschrieben) nach Möglichkeit in der Stärke von 1,5mm. Wenn dein Rohrende ziemlich plan ist geht auch 1mm.
In deinem Fall schneidest Du einen „Ring“ mit folgenden Maßen zu:
Innendurchmesser= 250mm
Außendurchmesser=310mm
Das ganze ziehst Du dann über das Rohrende bis es bündig mit dem Rohrende abschließt. Die Folie etwas kneten dann geht es leichter!
Nun schiebst Du den Ring, ringsum schön gleichmäßig wieder ca. 5mm zurück und siehe da ; der kurze Schenkel klappt (der Ring war ja kleiner) um, und legt sich auf die Stirnseite des Rohres.
Jetzt noch mit Mutti’s Fön etwas nachwärmen und TERRAS würde sagen.
„Tutto perfetto“

gruß klemptner
PS. Die Kosten dürften bei ca. 2,-EUR. liegen.

RE: Große Dichtung

Terras am 05.05.2004 16:45:23 | Region: Italia
Sagt er! ;)

Immer diese Schummelmethoden von Dir, Klemptner! :)

Den GMP (good manufacturing practises) der UNO entspricht die Methode zwar nicht, aber ich weiß, dass es geht! Ich würde nur noch das Rohrende, falls es scharfkantig ist, ganz leicht aussen und innen mit 400er Papier etwas entschärfen.

Grüsse
Terras

P.S.: Ich frage mich nur, wie Deckel und Topf verbunden werden. Das würde mich jetzt mal interessieren.

RE: Große Dichtung

Glucks am 06.05.2004 03:29:32 | Region: www
... und da fängt mein Problem an,
ich habe aus Kostengründen die Abfallstücke aus den Ecken der Deckels, den ich ja rund und mit 2,5 cm Überstand geschnitten habe, genommen und an 4 stellen angeschweißt, der Deckel liegt plan auf und wird mit 4 Flügelschrauben befestigt, deshalt kann ich keinen Ring aufziehen. Schade!
Wäre sonst n toller Tipp.
Aber was haltet ihr davon, wenn ich mehrere Lagen Leinentuch anfechte und als Dichtung nehme, das Rohr ist 60 hoch und wird oben eh kaum heiß.

MfG Glucks

RE: Große Dichtung

Terras am 06.05.2004 11:33:08 | Region: Îtalia
Hallo Glucks,

das Rohr muss heiß werden.

Bei Deiner Konstruktion kannst Du Dir einfach eine Flachdichtung anfertigen. Das dürfte kein Problem sein.

Ich würde es ggf. sogar mal mit einer Kupferdichtung (1 bis 2 mm stark) versuchen. Möglicherweise musst Du dann allerdings anstatt der Flügelschrauben, hochfeste Edelstahlschrauben verwenden, da die Kupferdichtung recht hohe Anzugsmomente braucht. Die Schrauben musst Du dann schrittweise immer gegenüberliegend anziehen. Also wenn Du im Uhrzeigersinn von 1 - 4 numerierst, ist die Reihenfolge 1,3,2,4 - 3,1,4,2 usw.. Aber nicht zu fest. Nach ganz fest, kommt immer ganz locker ;).

Oder noch einfacher, Du machst Dir einen festen Teig aus Mehl und Wasser (s. Beiträge 1321 und 1322 in den Fachfragen).

Gruß
Terras

RE: Große Dichtung

Glucks am 06.05.2004 12:02:16 | Region: www
Ok, meine Fragen sind beantwortet, ich bedanke mich!
Viel Spaß noch bei unserem Hobby!

MfG Glucks

RE: Große Dichtung

Terras am 07.05.2004 00:19:56 | Region: Italia
Ja jetzt bin ich aber fertig. :(
Holt sich alle Tipps ab und sagt nicht mal, wie er es nun machen will. ;)

Gruß Terras

RE: Große Dichtung

Glucks am 07.05.2004 09:54:54 | Region: www
Sorry,

ich werde wohl erst mal aus Foloe eine Flachdichtung machen und mit Wasser die Dichtheit überprüfen. Sollte das scheitern werde ich einen Flansch anschweißen lassen.

MfG Glucks

RE: Große Dichtung

Dichter am 07.05.2004 15:35:22 | Region: Südosteuropa
Hallo Glucks,
probiere mal einen Mehlteig, Mehl mit Wasser zum Teig kneten.
So machen wir das, ist garantiert ohne Chemie und ohne Technik machbar.
Berichte bitte, wie es geklappt hat.

Gruß D.