Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Hefe aufheben

Geschmacksverderber am 10.11.2016 20:00:41 | Region: Wo selbstbrennen verboten ist
Hallo an alle,
Hat schon einmal jemand probiert die abgesetzte Hefe von der letzten ausgegoren Maische aufzuheben und für die nächste Gärung wieder zu verwenden.
Wenn ja, wie wurde die Hefe gelagert, evtl. zwischendurch gefüttert usw.
Gruß Geschmacksverderber

RE: Hefe aufheben

Yeffersen am 11.11.2016 20:50:54 | Region: Schweizer Alpen
Ja, es funzt sehr gut, wenn man die Hefe bei abklingender Gärung einer nicht hochprozentiger Maische nimmt und direkt wiederverwendet. Noch besser ist es allerdings, wenn die Gärung gerade loslegt, einen Teil (1-2 ltr., je nach Grösse) abzuzwacken und die frische Maische damit zu beimpfen. Die Hefe ist dann nämlich quick-fidel. Wobei sollte man zwar den Gärbehälter besser zulassen.

Hefe lange aufzubewahren, davon ist abzuraten. Man müsste die Hefe wöchentlich mit Apfelsaft nachfüttern, zwischendurch abgestandenes Sediment entfernen, und dabei sehr sauber arbeiten, um keine Essigsäurebakterien anzuzüchten. Neues Hefepulver kostet fast nichts.

Man kann probieren, ein wenig Hefe mit trübem Fruchtsaft hochzuziehen. Ist spannend!

RE: Hefe aufheben

Burner am 11.11.2016 22:20:06 | Region: Southeast
Die abgesetzte Hefe ist abgestorben.

RE: Hefe aufheben

Kupferstecher am 12.11.2016 11:35:41 | Region: Bergland
Ich hab neulich die abgesetzte Fermentis Safbrew Abbaye Hefe sofort mit dem gefilterten Malz und etwas Zucker neu angesetzt. Das hat sehr gut funktioniert.

RE: Hefe aufheben

Travelscout am 12.11.2016 14:55:12 | Region: Nord
Ja es funktioniert und ist möglich. Beim Bier brauen macht es sehr häufig. Es wird aber nur für maximal 5 Vorgänge geraten, da sonst eine Mutation der Hefe auftreten kann. Allerdings reden wir bei Bier auch nur von 4,5 - 7,8 %, die Hefe ist aber meistens bis 9 % lebendig. Das ist bei unserern Maischen schon eher schwierig, da die Hefe bei durchgärung abstirbt und zu Boden sinkt. Während der Gärung abnehmen ist eine Lösung, ob der Stress für die Hefe gut ist? Einfach mal testen. Wenn beide Temperaturen passen einfach von einem Fass nach dem umrühren 2 Liter abzwacken und rein ins neue Fass. Ansonsten ist Hefe sehr günstig und für unsere Mengen lohnt sich der Aufwand nicht. Bei Bier sieht das anders aus, denn da kostet ein Päckchen untergärige Hefe 5 Euro und du brauchst für 30 Liter 2 Päckchen. Da lohnt sich schon das aufbereiten (auswaschen der abgesetzten Hefe)

RE: Hefe aufheben

Speedy am 12.11.2016 22:51:01 | Region: im Brennkessel
Kann man machen...
Viele gute Infos hierzu findest du auf der Seite Fruchtweinkeller unter dem Kapitel "Die Hefe" - weiter unten unter "Vermehrung von Hefen und Starterkulturen" und "Lagerung der Hefen im heimischen Tiefkühlschrank".
Ob es Sinn macht und du das Risiko von evt. einschleppenden unerwünschten Mikroorganismen oder Verunreinigungen eigehen willst, must du selbst entscheiden.

Lesenswert ist die Seite aber auch so auf jeden Fall!

RE: Hefe aufheben

Kupferstecher am 13.11.2016 13:15:01 | Region: Bergland
Sehr richtig. In meinem Fall war es jedoch eine obergährige Hefe mit der ich eine Whisky-Maische produziert habe. Hier macht es doppelt Sinn - die Hefe ist recht teuer und die Ausbeute recht gering. Bei hochprozentigen Obstmaischen macht das Hefeaufbewahren keinen Sinn, da zu risikoreich und preislich eher unbedeutend.

RE: Hefe aufheben

geschmacksverderber am 13.11.2016 20:17:24 | Region: wo selbstbrennen verboten ist
ich danke euch schon einmal für die zahlreichen antworten.
wollte auch nur wissen ob es prinzipiell möglich ist, ob das ganze sinnvoll ist mag ich nicht zu beurteilen.

RE: Hefe aufheben

Whisky-Leerer am 24.11.2016 12:38:30 | Region: Chemieraum
Ich habe in sehr frühen Zeiten bei der Met-Produktion mangels Geld (Studium)und Trockenhefe ca. ein bis 2 mal im Jahr so eine Flüssigkultur gekauft, vermehrt und mit Glycerin versetzt zu Starter-Eiswürfeln eingefrohren. Viele dieser Klumpen haben tatsächlich noch nach Monaten einen aktiven Gärstarter ergeben.
Ich handhabe es jetzt immer noch so, dass ich von der Maische der ersten Obstsorte im Jahr später die folgenden Maischen impfe. Ich hebe dann nach den Schlehen aber nichts mehr auf, denn wie oben erwähnt, kostet ein Tütchen Brennhefe ja fast nichts. Meine Erfahrung zeigt, dass nach Einstellung der Gäraktivität immernoch genug aktive Hefezellen in der Maische sind.