Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Zu viel thujon in selbstgemachtem "absinth"? Schädlich für körper?

jürgen am 20.12.2017 22:31:55 | Region: linz
Ich habe in ethanol die absinthtypischen kräuter eingelegt und noch ein paar andere zutaten hinzugefügt habe aber erst später gemerkt dass ich zu viel wermut und zu viel talmuswurzel hineingegeben habe(ca 70g wermut und 10g talmus auf 1l ethanol) habe sowohl wermut als auch talmus aus der apotheke. Ist das nun bedenklich wegen thujon? Und ja vielleicht nicht das richtige forum und hat mit schnapsbrennen nichts zu tun aber würde mich trotzdem über eine hilfreiche antwort freuen.

RE: Zu viel thujon in selbstgemachtem

baerbeli am 21.12.2017 09:20:35 | Region: Mosel
Moin,

Talmus kenne ich nicht. Sollte es die Kalmuswurzel sein, ist die Herkunft zu beachten. Die indischen Arten enthalten hohe Konzentrationen von Beta-Asaron, das sich in Tierversuchen als krebserregend erwiesen hat. Wieviel Thujon im Wermut ist, musst du herausfinden.
Thujon darf, so die Gesetzlage, zu 5mg/kg in alkoholischen Getränken bis 25 Vol.%, zu 10 mg/kg bei einem Gehalt von mehr als 25 Vol.% und zu 35 mg/kg in Bitterspirituosen verwendet werden.
Die Leute sind früher nicht am Thujon gestorben, sondern daran, dass sie sich Tag für Tag 70%igen Absinth hineingekippt haben, das ergibt dann die auf der Straße in Bahnhofsnähe gut zu beobachtende Säuferdemenz mit anschließendem Leberversagen. Übermäßig viel Thujon im Absinth versüßt dann die Demenz, für den Tod ist es nicht verantwortlich. Eigentlich ein schöner Tod: Man fällt in´s Koma und merkt nichts davon.
der hans vom baerbeli

RE: Zu viel thujon in selbstgemachtem

Kupferstecher am 21.12.2017 10:05:39 | Region: Bergland
Ich kann dir empfehlen, den Absinth nochmal in der Menge zu erweitern und somit die zu viel gegebenen Stoffe zu neutralisieren. Wenn du also 1 Liter herstellen wolltest aber die Menge an Wermut eher für 2 Liter gut ist, dann erhöhe den Alkohol und alle anderen Zutaten und lass den Wermut diesmal weg.

Hier sind nicht sehr viele Ärzte unterwegs und niemand kann die Absolution erteilen.

RE: Zu viel thujon in Selbstgemachtem

baerbeli am 22.12.2017 13:47:08 | Region: Moulin Rouge, Paris
Moin,

ich bin kein Arzt, benutze aber das Internet, um an Informationen zu kommen, und zwar nicht bei "Gute Frage", wo mir Laien und Dummköpfe antworten.
Hier ein Auszug aus Wikipedia:
"Ebenso werden diese Getränke, insbesondere der Absinth, wegen einer angeblichen euphorisierenden und aphrodisierenden Wirkung beworben. Da der zulässige Thujongehalt in alkoholischen Getränken auf maximal 35 mg je kg begrenzt wurde und auch bei historischen Absinthen keine höheren Werte nachgewiesen werden konnten, wird die Wirkung des Absinthkonsums heutzutage eher dem Alkohol zugeschrieben. Die Symptome des chronischen Absinthkonsums (Absinthismus) sind identisch mit denen eines Alkoholismus. Eine Studie im Jahr 2008 wies in Proben aus der Zeit vor dem Verbot nur Konzentrationen von durchschnittlich 25 mg/l nach. Eine psychotrope Wirkung ist bei diesen Werten äußerst unwahrscheinlich." Dazu gibt es Literaturangaben.
So isses. Da ich nicht denke, dass Jürgen solche Mengen trinkt, um in den Absinthismus zu versinken, erteile ich ihm die Absolution!Keine Angst, kleiner Muck!

der hans vom absinthfesten baerbeli